Papier zum Heizen? Wir bauen uns Papierbriketts.
Was wir dank unseres Umbaus im Haus in Massen hatten war Papier. Angefangen bei Kartons über alte Zeitungspost bis hin zu Zementsäcken. Was macht man mit dem ganzen Zeug? Also eigentlich würde ich das zum Papiercontainer bringen, aber bei den Mengen, die wir in der Zeit gesammelt haben, wäre ich beinah wöchentlich mit vollem Kofferraum dorthin gedüst.
Irgendwo habe ich mal was von Papierbriketts gelesen. Kann man einfach selber machen und so mit etwas Übung eine kleine Alternative zu Holz oder mindestens mal eine Notfallbefeuerung für den Ofen erschließen. Kann ja immer mal passieren, dass das Holz zur Neige geht. So machte ich also Erfahrung mit einer Papierbrikettpresse.
Gesagt getan. Ich also so eine Presse bestellt. Wenn Du das auch möchtest, dann achte darauf eine nicht zu billige Presse zu kaufen. Es bringt keine Freude, wenn beim ersten Pressen der Bügel verbiegt und die Papierbrikettpresse nicht mehr richtig zu nutzen ist. –> eine Auswahl an Papierbrikettpressen
Sammeln und sortieren
Dann das Papier sortiert. Es darf kein beschichtetes Papier dabei sein. Also keines wo so ein Plastiküberzug drüber ist. Wobei Plastiküberzug vermutlich falsch ist. Also so Glanzprospekte halt. Die wurden im Container entsorgt. Auch sollte das Papier möglichst keine Farbpigmentierung haben. Also so bunte Reklame vom Discounter würde ich ebenfalls vermeiden.
Das fasrige Papier (Kartons, Zeitungspapier) habe ich einbehalten. Zusätzlich haben wir Unmengen an Zement verarbeitet und die farblosen Zementsäcke dazu aufbewahrt. Hier musste ich aber auch nacharbeiten, denn in der Regel haben die Säcke außen und innen Papier, aber dazwischen eine Plastikfolie die vor Feuchte schützt. Also auch das trennen usw.
Danach kommt Wasser hinzu und dann habe ich die ganze Suppe mit einem Mörtelrührer verquirlt. Sobald alles eine breiartige Masse darstellt einfach ein wenig stehen lassen.
Ein paar Stunden oder evtl. ein Tag reicht völlig. So, das halt das ganze Papier schön durchfeuchtet.
Brikett mal selber gemacht
Dann mal los. Eigentlich wirklich einfach zu machen. Die Papier matsche wird in die Kammer der Papierbrikettpresse gedrückt.
Wenn die Presse bis zum Rand fest gefüllt ist, also auch mit der Hand noch etwas nachdrücken, kann der Pressvorgang beginnen.
Dazu einfach das Pressgitter aufsetzen und mit Kraft herunterdrücken.
Bei diesem Pressvorgang läuft echt viel Wasser aus der Papierbrikettpresse. Also wirklich besser draußen arbeiten und nicht in der Küche ausprobieren ;-).
Ist, der ganze Saft ausgetreten kann, man das neue Papierbrikett schon entnehmen. Dazu einfach das Inlett rauslösen. Kann etwas knifflig sein, da es durch den Pressvorgang ziemlich anpappt. Hier muss ich schon meinen linken Fuß auf einen Bügel stellen um mein Werk herauszuholen.
Als letztes brauchte ich eine Möglichkeit zur Trocknung. Theoretisch soll so ein Brikett für etwa 2 Wochen an der Luft trocknen. Ich habe dafür so ein altes Holzgitter genommen und die Briketts mit etwas Abstand darauf platziert. Danach ab in den Wintergarten, Schuppen, Garage, Carport oder wo sonst Platz ist und kein Regen hinkommt.
Fazit
Das Ganze hat echt super funktioniert. Eigentlich ist das ja auch ganz logisch mit Papier und Wasser, aber ich bin jahrelang nicht darauf gekommen.
Auch wenn verheizen nicht in Frage kommt, kann man mit einer Brikettpresse dennoch ordentlich Platz schaffen. Wir sammeln mittlerweile unser Papier, bauen in der warmen Jahreszeit unsere Briketts aus den unhandlichen Kartons und verkaufen dann alles gesammelt beim Altpapierankauf.
Wer nun auch Lust hat das mal auszuprobieren der kann sich sehr günstig eine Presse bei Amazon bestellen. Hier mal eine Auswahl an Modellen –> Papierbrikettpresse